Richtungsweisende Aussagen im Leitbild

Richtungsweisende Aussagen im Leitbild

Jede Generation hat ihre eigenen Lebensformen, Anschauungen, Werte, Lebens- und Zeiterfahrungen. Ältere Menschen dürfen von einem Heim erwarten, dass all das im Alltag berücksichtigt wird. Dazu gehört die Selbstverpflichtung zu einer ausgeprägten Wertehaltung und zu hohen Qualitätsstandards. Die Heime müssen auch zu verstehen geben, dass sie ein verlässlicher und vertrauensvoller Partner sein wollen.

Nahezu jeder Heimbetrieb hat ein eigenes Leitbild, das seine Werthaltung beschreibt.  Aus dem Leitbild sollte ersichtlich sein, welche ethische Grundeinstellung und Wertorientierung gelebt werden. Dabei spielt die Sicherheit, die Erhaltung des Selbstwertgefühls und der Gesundheit ebenso eine wichtige Rolle wie Partnerschaft und Solidarität – alles Garanten für hohe Lebensqualität im Heim.

Es gibt Heime, die den begleiteten Suizid im Heim nicht gestatten. Daher sollten zur Sterbeethik im Heim auch Aussagen im Leitbild zu finden sein. Zum Beispiel, ob jemand Sterbehilfe (Hilfe zum Sterben) in Anspruch nehmen kann. Wer aus christlicher Sicht die Auffassung vertritt, das Leben sei kein Eigentum des Menschen, sondern ein Geschenk Gottes, das er nur treuhänderisch behandeln dürfe, wird eher für die Sterbebegleitung (Hilfe beim Sterben) und für palliativmedizinische Massnahmen plädieren. Letztlich ist dies immer eine ganz persönliche, individuelle Entscheidung. Wenn Ihnen diese Frage wichtig ist, muss das Heim danach ausgesucht werden.

Gerne zeigen wir beispielhaft auf, welche Aspekte für Sie allenfalls im ersten Gespräch mit der Heimleitung von Interesse sein könnten.

Zur Leitidee und Lebens- und Wohnkultur

  • Förderung und Erhaltung von Eigenverantwortung und Selbständigkeit.
  • Werden die Bewohnenden passiv als Objekt, oder aktiv als Individuum gesehen.

Zur Freiheit und Sicherheit

  • Gibt es gestalterische Freiräume für die Bewohnenden, ihr Leben nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu leben?
  • Ist es der Heimleitung wichtig, die Autonomie der Bewohnenden durch eine aktive Hauskultur zu erhalten und zu fördern?
  • Wie geht das Heim mit den Bedürfnissen von Freiheit und Sicherheit um? Wo wird die Freiheit um der Sicherheit willen eingeschränkt?

Zu den Dienstleistungen

  • Ist es dem Heim ein Anliegen, den Bewohnenden ein Höchstmass an individuellen Dienstleistungen zu bieten?
  • Wie viel Wert wird auf aktuelle und offene Information gelegt?
  • Werden durch Motivation und Anreize die Ressourcen der Bewohnenden gefördert, um Überversorgung zu verhindern?

Zur Qualität und zum Preis

  • Wird Qualität in jeder Hinsicht und konstant erbracht?
  • Wie weit geht es darum, die Dienstleistungsqualität zu bieten, die von den Bewohnenden gewünscht wird, um Überqualität ist zu vermeiden?
  • Will der Heimbetrieb ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis erreichen?

Bei den Befragungen der terzStiftung geht es hauptsächlich darum, herauszufinden, wie weit die Lebens- und Wohnqualität den Vorstellungen und Wünschen der Bewohnenden entsprechen.